Online-Bericht von Judith Frei vom 25.03.2025 der Solothurner Zeitung:
Steile Felswände, Brücken und schmale Pfade: Wie steht es um die Sicherheit in der Verenaschlucht?
Besteht in der Verenaschlucht Handlungsbedarf in Sachen Sicherheit? Zu dieser Frage liegt nun ein erster Bericht eines Forstingenieurbüros vor.
Es sei ein grosses und wichtiges Projekt, das die Bürgergemeinde Solothurn schon seit geraumer Zeit beschäftigte und noch beschäftigen werde, erklärte Bürgergemeindepräsident Sergio Wyniger zu Beginn der Bürgerratssitzung. Es ging dabei um nichts Geringeres als um die Sicherheit in der Verenaschlucht, die zum Portfolio der Bürgergemeinde Solothurn gehört.
Steile Felswände, Brücken und schmale Pfade bergen Gefahren. Es geht um die Sicherheit der 200’000 Besucherinnen und Besucher, die jährlich durch die Schlucht wandern. «Untersuchungen haben ergeben, dass keine Notmassnahmen nötig sind», betonte Wyniger erleichtert.
Er bezieht sich dabei auf den Bericht, den das Forstingenieurbüro Kaufmann + Bader im Auftrag der Bürgergemeinde für 18’500 Franken erstellt hat. Das Büro hatte den Perimeter rund um die Verenaschlucht mit dem Waldpark Wengistein und der Martinsflue analysiert.
Wie sieht der Ist-Zustand aus?
Das Forstingenieurbüro hat die Absturzgefahr bei der Verena- und Martinsflue untersucht. Es hat sich gezeigt, dass die bestehenden Zäune entweder entfernt oder durch Holzzäune ersetzt werden sollen. Die heutigen Metallzäune würden eine falsche Sicherheit vermitteln.
Auch würden immer mehr Menschen auf der Suche nach den besten Fotospots die Oberkanten der Felswände betreten. Die Wahrscheinlichkeit, dass in diesem Bereich etwas passieren würde, sei daher gewachsen, ist dem Bericht zu entnehmen.
Bezüglich Steinschlag habe sich die Situation in den vergangenen zehn Jahren nicht verändert. 2013 hat ein Geologe Empfehlungen abgegeben, die noch heute gültig seien. So sollen die Randpartien des Waldes ausgeholzt und nur kleinere Bäume stehen gelassen werden. Dabei sollen im Frühjahr in diesem Bereich auch lose Steine entfernt werden. Die Situation soll stets überwacht werden.
Der grösste Erneuerungsbedarf wurde bei den Brücken festgestellt. Bei insgesamt fünf Brücken wird das Risiko als hoch eingestuft. Eine Brücke befindet sich in einem so schlechten Zustand, dass eine baustatische Beurteilung durchgeführt werden muss, haben die Experten befunden. Diese Studie soll bis kommenden April vorliegen. Es handelt sich um eine Brücke in der Mitte der Schlucht, die Betonabplatzungen und eine unsichere Tragfähigkeit aufweist.
Was geschieht als Nächstes?
Der Bürgerrat hat an seiner Sitzung vom Montag einstimmig beschlossen, dass für 48’000 Franken ein Hauptprojekt erarbeitet werden soll. Darin werden konkrete Massnahmen vorgeschlagen.
Sobald die Kosten für die notwendigen Massnahmen auf dem Tisch liegen, werde die Bürgergemeinde auf die Einwohnergemeinden Rüttenen, Feldbrunnen-St. Niklaus und Solothurn zugehen, so Wyniger. Die Massnahmen könne die Bürgergemeinde nicht alleine umsetzen, dabei hofft der Bürgergemeindepräsident auf eine Beteiligung.
Bis dann wird in der Verenaschlucht noch gearbeitet: Ende Dezember musste sie kurzfristig gesperrt werden. Kurz vor Weihnachten war so viel Schnee gefallen, dass Bäume umstürzten. Damals wurden die Bäume provisorisch von den Wegen geräumt. Bevor die Temperaturen steigen und wieder mehr Besucherinnen und Besucher in die Schlucht strömen, werden die Bäume entfernt.
Der Bericht aus der gedruckten Ausgabe der Solothurner Zeitung vom 26.03.2025 kann hier heruntergeladen werden.