Bericht der Solothurner Zeitung über die Bürgerratssitzung vom 02.06.2025:
Rechnung ist besser als das Budget: Die Bürgergemeinde Solothurn erzielte 2024 einen Gewinn
Budgetiert war ein Verlust, doch die Rechnung für das Jahr 2024 weist nun einen Gewinn von rund 200’000 Franken aus. Zu diskutieren gab die Rechnung im Bürgerrat dennoch.
Die Bürgergemeinde Solothurn budgetierte für das Jahr 2024 einen Verlust von rund 276’870 Franken. Der Bürgerversammlung vom 30. Juni kann jedoch ein Gewinn von 194’781 Franken präsentiert werden. Eine Verbesserung um 471’651 Franken. «Ich war immer zuversichtlich, dass wir mit einer schwarzen Null abschliessen, das zehnte Mal in Folge», freute sich der Präsident der Bürgergemeinde, Sergio Wyniger.
Verschiedene Faktoren, vor allem dank des Forstbetriebes mit einem Plus von 496’484 Franken bei Einnahmen von rund 1,2 Millionen Franken, trugen dazu bei. Die Mehrerträge aus den Konzessionen aus der Inertstoffdeponie im Attisholzwald von 201’088 Franken sowie 152’795 Franken aus Benützungsgebühren und Dienstleistungen schenkten ein.
«Nur die Verenaschlucht mit erhöhtem Unterhalt und das Weingut schlossen schlechter ab als budgetiert», erklärte Finanzverwalter Roland Derendinger. Der Verlust beim Alters- und Pflegeheim St. Katharinen reduzierte sich dank einer Erbschaft und einer Zuwendung einer Stiftung um 63’470 Franken auf 297’030 Franken.
«Wieso muss der Forstbetrieb andere Bereiche finanzieren?»
Die Situation im Weingut löste eine intensive Diskussion aus. Die Abweichung zum Budget von 181’939 Franken ist auf eine planmässige Abschreibung von 193’800 Franken und markant tiefere Verkaufserlöse zurückzuführen. «Wieso muss der Forstbetrieb andere Bereiche finanzieren? Dies ist schon Jahre so», fragte Matthias Wälti als Präsident der Forstkommission. Er verwies auch auf die Erkenntnis, dass die heutige Generation kaum mehr Alkohol trinke. Um das strukturelle Problem anzugehen, wünscht er sich «andere Ansätze, diese müssen radikal sein».
«Wir diskutieren schon lange darüber, aber eine Lösung braucht Zeit», erklärte Wyniger. Für das Budget 2026 sind konkrete Massnahmen zu erwarten. «Ich schaue dies nicht als Quersubventionierung an, als Bürgergemeinde sind wir eine Einheit», sagte Wyniger.
Planungskredit kommt vor die Bürgerversammlung
Der nächste Schritt für den Wiederaufbau des abgebrannten ehemaligen Alters- und Pflegeheims Thüringenhaus mit altersgerechten Wohnungen soll an der kommenden Bürgerversammlung eingeleitet werden. Dazu wird der Versammlung ein Planungskredit von rund 1,2 Mio. Franken beantragt. Dieser wurde nach intensiven Verhandlungen der Arbeitsgruppe Heim mit dem siegreichen Deitinger Architekturbüro Luna Productions errechnet.
Zur Begleitung bis zur Baubewilligung setzte der Bürgerrat einen Planungsausschuss «Wiederaufbau Thüringenhaus» ein. Dieser bleibt identisch mit der Arbeitsgruppe Heim, um einen Wissensverlust zu vermeiden.
Rolf Heilinger beantragte, zusätzlich der/die künftige Liegenschaftsverwalter/in hineinzuwählen. Im Gegensatz zum Antrag von Matthias Wälti, einen sechsten Platz aus der neuen Domänen- und Einsiedelei-Kommission freizuhalten – er scheiterte mit drei Ja- gegen acht Nein-Stimmen –, wurde diese Ergänzung einstimmig angenommen.
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