Online-Bericht der Solothurner Zeitung von Judith Frei vom 29.06.2025:
Eine fünfte Amtszeit für Sergio Wyniger
Kurz vor seiner Pensionierung wurde Sergio Wyniger (Mitte) von Bürgerrat Matthias Wälti (FDP) herausgefordert. 67 Prozent der Stimmenden haben Wyniger gewählt.
In der Bürgergemeinde Solothurn bleibt alles beim Alten: In Zukunft wird ihr Präsident – wie schon in den letzten 16 Jahren – Sergio Wyniger (Mitte) heissen. Er konnte sich deutlich gegen seinen Herausforderer Matthias Wälti (FDP) durchsetzen. Wyniger erhielt 595 Stimmen, Wälti 263. 26 Wahlzettel wurden leer eingelegt. Das absolute Mehr betrug 442 Stimmen.
«Ich bin sehr erfreut und finde es toll, ist das Resultat so klar ausgefallen», sagt Sergio Wyniger in seiner gewohnt nüchternen Art. Er fügt hinzu: «Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass die Bürgergemeinde hinter mir steht.» Er sieht das Resultat als Bestätigung, dass sein von ihm eingeschlagener Weg für die Bürgergemeinde richtig ist.
Der Wahlkampf hat Energie gekostet
Konnte er dem Wahlkampf am Ende doch noch etwas Positives abgewinnen? Der Wahlkampf habe viel Energie gekostet und auch an den Ressourcen gezehrt. Positiv sei jedoch, dass er der Bürgerschaft seine Ziele für die nächsten Monate aufzeigen konnte. Jetzt ist er froh, dass diese Phase vorbei ist und er sich wieder auf die Geschäfte fokussieren kann. In nächster Zeit werden ihn der Ergänzungsbau beim Alters- und Pflegeheim St. Katharinen und die Alterswohnungen beim Thüringenhaus beschäftigen.
Wahlen wird es schon vor Ende der Legislaturperiode geben. Der 63-Jährige wird bald pensioniert. Er habe frühzeitig kommuniziert, dass er dann in den Ruhestand gehen möchte, und daran hält er auch fest. Was bräuchte es, damit er die Legislatur noch fertigmacht? Das könne er so nicht sagen. Mit 99-prozentiger Sicherheit wird er sich nächstes Jahr zurückziehen [Anmerkung: ich werde mich per Ende Februar 2027 zurückziehen, wenn ich pensioniert werde].
«Immerhin 263 Personen sind für frischen Wind gewesen»
Matthias Wälti hat fast 30 Prozent der Stimmen erhalten. Angesichts der Tatsache, dass er gegen einen Amtsinhaber angetreten ist, findet er das Resultat nicht schlecht. Es zeige aber auch, dass er mit seiner Kandidatur nicht völlig daneben gelegen habe. «Immerhin 263 Personen waren für frischen Wind.»
Der 56-Jährige freut sich über die Wahlbeteiligung von 48,7 Prozent. Sie liege sogar fast drei Prozentpunkte über jener der Stadtpräsidiumswahlen. «Das zeigt, dass der Wahlkampf gut und wichtig war», sagt er. Seit Wynigers Wahl im Jahr 2009 konnte die Bürgergemeinde nämlich nicht mehr über ihren Präsidenten entscheiden, da es nie eine Gegenkandidatur gab und Wyniger jeweils still wiedergewählt wurde.
Matthias Wälti blickt bereits jetzt in die Zukunft. Nächste Woche beginnt die neue Legislaturperiode. Neu gibt es im Bürgerrat noch neun Sitze, früher waren es noch deren 12. Jetzt gehe es darum, sich im neuen Rat zurechtzufinden und die neue Legislatur in Angriff zu nehmen. Auf diese Arbeit freue er sich. Ob er sich in wenigen Monaten wieder als Bürgergemeindepräsident aufstellen lässt, weiss er noch nicht.
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